Planspiel INTOP IV

 
Das Planspiel ist unumstritten eine der wirksamsten Methoden der Aus- und Fortbildung. Beim Planspiel müssen die Teilnehmer:innen 'handeln', sie sind mit komplexen Sachfragen und Beziehungen konfrontiert und sie sehen nach kurzer Zeit die Reaktionen auf das eigene Tun von den anderen Mitspielern sowie vom formalen Modell (Computerprogramm) des Planspiels. Durch diesen 'Regelkreis' ist das Lernen im Planspiel nachhaltiger als bei jeder noch so ausgefeilten Form des sogenannten Frontalunterichts.

Das Planspiel ist von seiner Konzeption und Methodik her in die Gruppe der aktiven Lernverfahren einzuordnen ("learning by doing"). Da es den Teilnehmer:innen immer wieder Entscheidungen abverlangt und da Entscheidungen der Kern des Führens sind, ist das Planspiel besonders (s.a. Rohn)geeignet, in der Führungsausbildung eingesetzt zu werden.

Rezeptive Lehrmethoden - etwa der Vortrag - haben zwar den Vorteil, bei einer systematisch angelegten Veranstaltung wesentlich umfangreicheren Stoff abhandeln zu können, aber der Wissenstransfer (das Behalten und Anwenden des gelernten Stoffs) ist beim Planspiel wesentlich größer. Es ist bekannt, daß der Anteil des gelernten Stoffes steigt: von 20%, wenn man den Stoff nur hört, über 50%, wenn man hört und sieht, auf 90%, wenn man selbst handelt.

Die Begründung für die hohe Akzeptanz des Planspiels bei den Anwender:innen ist in dem Merkmal "Spiel" und in der zugrundeliegenden Dynamik zu finden. Die vom Spiel ausgehende Faszination ist Ursache für die große Motivationskraft der Simulation. Empirische Untersuchungen können diese Aussage belegen. (s.a. PERSONAL)

Neben speziellen Planspielen, die einzelne Bereiche des Unternehmens betreffen (z.B. das Personalmanagement), wird die klassische Form des Planspiels heute meist für die qualifizierte Weiterbildung des Führungskräftenachwuchses eingesetzt: Mehrere Unternehmen erzeugen auf verschiedenen Märkten mit entsprechenden Produkten die dem Spiel zugrundeliegende Konkurrenzsituation.

Werden Planspiele zusätzlich in einen Kranz von begleitenden Lehreinheiten eingebettet, so lassen sich der Lernerfolg nochmals vergrößern und das Anwendungsgebiet ausweiten, beispielsweise auf die Einführung der nichtkaufmännischen Führungskräfte in betriebswirtschaftliche Fragestellungen.


  1. W. E. Rohn: Führungsentscheidungen im Unternehmensplanspiel, Giradet, Essen 1964, Seite 15.
  2. PERSONAL, Mensch und Arbeit Heft 6/1988.
  3. J.Baetge, Th. Fischer, A.Kunberger: Anleitung zum INTOP III - Unternehmungsspiel,Version 2.0, 3.Auflage, Münster 1989

IDS
IDS
UR
HST

Top